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Moesa


Graubünden-Tessin / Schweiz


Der Standardfluss auf der Anfahrt ins Tessin, der jedem Wildwasserpaddler etwas bietet.

Wer im Frühjahr, im Frühsommer oder ggf. auch im Sommer über den San-Bernardino-Tunnel oder dem Gotthard-Tunnel ins Tessin fährt, sollte auch die hierzu günstig gelegene Moesa besuchen. Sie ist praktisch ein `Muß´ für jeden Tessinpaddler. Die beiden kurzen Teilabschnitte am Anfang bieten sehr schweres und schweres Wildwasser, der lange nachfolgende Teilabschnitt mäßig-schweres bis leichtes Wildwasser.

Die Moesa entspringt in der Nähe des Bernardino-Passes in ungefähr 2060 m Höhe und mündet nach 44 Kilometern oberhalb von Bellinzona in den Ticino. Da sich am Oberlauf mehrere rund 3000 m hohe Berge befinden, ist eine Befahrung bis zum Frühsommer, zeitweise sogar auch noch später möglich.

Der aktuelle Wasserstand und damit die Möglichkeit einer Befahrung der Moesa kann aktuell über das Internet bei www.bwg.admin.ch/service/hydrolog unter der Pegelstation Moesa - Lumino abgefragt werden. Diese Pegelstation liegt kurz vor der Mündung der Moesa. Nach kajak.at bedeuten dabei folgende Wassermengen folgende Wasserstände: NW: 25 cbm, MW: 45 cbm, HW: 70 cbm. Nach Auffassung des Verfassers sollte man als Niedrigwasser besser 20 cbm/sec annehmen.

Bedingt durch die Wasserabgabe eines Kraftwerkes im Oberlauf sind die besten Wasserstände auf der Moesa werktags am späten Vormittag und frühen Mittag vorzufinden. Auch im Sommer, wenn der Zufluss vor Roveredo, die Calancasca, überhaupt kein Wasser mehr beisteuert, wird von dem Kraftwerk zumeist über die Mittagsstunden eine für eine Befahrung ausreichende Wassermenge abgegeben.

Soweit nicht anders vermerkt, wurden alle nachfolgenden Fotos bei einem mittleren oder nicht ganz mittleren Wasserstand aufgenommen.

Der Campingplatz in Roveredo existiert inzwischen nicht mehr. Der nächstgelegene Campingplatz befindet sich in Bellinzona. Ein paar Kilometer nördlich der Moesamündung, in Claro, liegt ein sehr schöner, wenn auch etwas teurer und wegen den Güterzügen auch nicht ganz ruhiger Campingplatz (`Campeggio Al Censo´; 2009 ab 01. April geöffnet; > N 46° 15' 56.5'', E 09° 01' 08.5''). Auf der linken Flussseite, gegenüber dem Einstieg beim E-Werk Norantola, befindet sich übrigens ein herrlicher Zelt- und Lagerplatz mit Feuerstelle u.a. (> N 46° 17' 07.0'', E 09° 10' 35.0''). Zum Campieren ist jedoch eine Genehmigung des Eigentümers notwendig. Evtl. bei der zuständigen Gemeinde erkunden.


Abschnitt:

Sorte - E-Werk Norantola

Länge und Schwierigkeit:

1,3 km WW IV-V

DKV-km:

km 16,2 - km 14,9

Befahrbarkeit:

bis Juni, mittags auch noch später

Landschaftsbewertung:

1-2


Die oberste Einstiegstelle für den sehr schweren Teil der Moesa befindet sich an der Straßenbrücke (> N 46° 17' 34.0'', E 09° 10' 50.0''), die zum Dorf Sorte führt. Die Brücke liegt ungefährt 3 Kilometer südlich der Autobahnabfahrt `Lostallo´ oder 3 Kilometer nördlich des Ortsmittelpunktes von Cama.

Direkt nach dem Einstieg folgen auf 400 m dicht verblockte, wuchtige Abfälle mit Schwierigkeiten bis zu WW IV-V (s. Bild rechts).

Für Könner eine der besten Spielstrecken der Alpen - aber natürlich auch nicht ganz ungefährlich!

Nach einem riesigen Felsblock am linken Ufer lassen die Schwierigkeiten zunächst auf 100 m nach. Dann folgt ein niedriges Wehr mit verblocktem Unterwasser.

Danach nehmen die Schwierigkeiten wieder zu.

500 m nach dem Wehr wird schließlich die Einstiegstelle am E-Werk von Norantola erreicht.


Abschnitt:

E-Werk Norantola - Cama

Länge und Schwierigkeit:

1,5 km WW III-IV

DKV-km:

km 14,9 - km 13,4

Befahrbarkeit:

bis Juni, mittags auch noch später

Landschaftsbewertung:

2


Wem der obere Abschnitt zu schwer ist, kann am rechten Ufer beim E-Werk von Norantola die Wildwassertour beginnen. Eine Parkmöglichkeit befindet sich ca. 1,7 Kilometer nördlich vom Ortsmittelpunkt von Cama an einer Kneipe (> N 46° 17' 04.5'', E 09° 10' 24.0''). Hier aber bitte nicht direkt auf dem Parkplatz der Kneipe parken. Von hier sind die Kajaks den Weg hundert Meter zum Fluss und dann neben dem Zuleitungskanal des Kraftwerkwassers die Böschung hinunterzutragen.

Auf den nachfolgenden 2 Kilometern liegen die Schwierigkeiten bei WW III-IV. Gelegentlich nehmen auch auf diesem Abschnitt große Felsblöcke teilweise die Sicht. Dennoch sind, gegebenenfalls aus den Kehrwassern heraus, immer faire Durchfahrten zu entdecken, so dass man die größten Walzen und Stufen immer etwas umfahren kann (die nächsten beiden Fotos bei Mittelwasser, das dritte Foto bei Niedrigwasser).

500 m nach dem E-Werk folgt die Straßenbrücke zum Dorf Norantola. Unter der Brücke befindet sich ein mit scharfkantigen Felsquadern gesicherter Blockwurf (s. Bild unten). Je nach Wasserstand kann die Stelle auch am äußersten rechten Rand umfahren werden.

Danach zunächst wieder stärkere Verblockung.

Nach 100-200 m lassen dann die Schwierigkeiten langsam nach (s. Bild unten; hier bei Niedrigwasser). Die Verblockung wird langsam immer offener, die Felsen immer kleiner und niedriger.


Abschnitt:

Cama - San Vittore

Länge und Schwierigkeit:

8,4 km WW II-III

DKV-km:

km 13,4 - km 5,0

Befahrbarkeit:

bis Juni, mittags auch noch später

Landschaftsbewertung:

2 (3)


Für den leichteren Abschnitt auf der Moesa kann die Fahrt bei der Straßenbrücke (> N 46° 16' 15.5'', E 09° 10' 15.0'') im Ort Cama begonnen werden.

Der Fluss hat bereits ab dem Dorf Norantola teilweise regulierte Ufer, die aber nicht weiter auffallen. Auch hier bietet der Fluss zunächst noch sehr schöne, wenn auch nur noch leichte Verblockung. Vereinzelnd weist dieser Flussabschnitt höhere Wellen und kräftige Walzen auf. Die Schwierigkeiten liegen auf diesem Abschnitt bei mittleren Wasserständen bei bis zu WW II-III.

Nachfolgende Stelle erfordert ein wenig Aufmerksamkeit: 2 Kilometer hinter Cama befindet sich unter der Autobahnbrücke nach einem Schwall ein etwas steckgefährlicher Blockwurf (s. Bild unten), der zumeist am äußersten linken Rand halbwegs gut befahren werden kann (falls hier nicht grad irgendwelche größeren Äste von Gehölzen drüberhängen). Falls erforderlich, kann diese Stelle hier auch gut über einen Trampelpfad über die Kiesbank kurz umtragen werden.

Kurz darauf teilt sich der Fluss auf einige hundert Meter zwischen Kiesbänken in mehrere Arme.

Nach der Wiedervereinigung rückt der Fluss langsam immer näher an die links liegenden Berge heran. An 2-3 Stellen befinden sich hier wuchtige und gefällstarke Schwälle mit teilweiser auch mäßiger Verblockung. Den größten Wellen und Walzen kann hier so grad ausgewichen werden (siehe beide Bilder unten, jeweils WW III).

Bald darauf bringt von rechts die Calancasca zumindest bis Anfang Juni einiges an Zuschusswasser. Dann geht es auch schon durch die breite schwallartige und leicht verblockte Ortsdurchfahrt von Roveredo (s. Bild unten).

Hier und auch direkt nach dem Ort befinden sich an einigen Stellen auch höhere Wellen.

Der früher hinter dem Ort vorhandene flachgeneigte Blockwurf mit abschließender breiter Walze existiert inzwischen nicht mehr. Dafür befand sich im Juni 2009 etwas weiter eine große Brückenbaustelle (ohne Foto). Hier unbedingt rechtzeitig links anlanden, die evtl. mögliche Durchfahrtsmöglichkeit erkunden und gegebenenfalls linksufrig über das Baustellengelände umtragen.

Bald darauf wird dann die mögliche Ausstiegstelle an der Brücke von San Vittore erreicht (s. Bild unten, im Hintergrund).

Bei schönem Wetter am Wochenende sind hier die kleinen Waldstraßen am rechten Ufer vollständig von Ausflüglern zugeparkt. Am besten hier einige Meter nach der Brücke am linken Ufer die Fahrt beenden und von hier die Kajaks über einen Trampelpfad bis zur oben liegenden Straßengabelung tragen. Hier an der Gabelung ist Platz für zwei Parkplätze.

Die Brücke liegt ungefähr 1 Kilometer südwestlich von San Vittore und wird erreicht, indem man am westlichen Ende des Ortes auf eine sehr schräg zur Ortsdurchfahrt stoßenden Nebenstraße abbiegt und dieser ungefähr einen Kilometer durch Wiesen nach Südwesten, über die Bahngleise und schließlich über die Autobahn hinweg, bis zur Brücke (> N 46° 13' 47.0'', E 09° 05' 57.5'') über die Moesa folgt.


Abschnitt:

San Vittore - vor Mündung

Länge und Schwierigkeit:

4,6 km WW I / II

DKV-km:

km 5,0 - km 0,4

Befahrbarkeit:

bis Juni, mittags auch noch später

Landschaftsbewertung:

2-3+


Hiernach ist eine Befahrung der Moesa nicht mehr ganz so sportlich, da das Gefälle der Moesa nun etwas nachläßt, aber landschaftlich trotzdem noch lohnenswert. Bei geringerer Strömung mäandriert der Fluss auf den verbleibenden Kilometern bis zur Mündung in den Ticino zwischen großen Kiesbänken.

Wer die Fahrt nicht noch auf dem Ticino fortsetzen will, kann die Tour 700 m vor der Mündung auf der Höhe des Ortes Castione bzw. der hier befindlichen Autobahnabfahrt `Bellinzona-Nord´ am rechten Ufer beenden. Wer hier die Autobahn verläßt, kommt auf die Straße Nr. 2, die hier auch unter der Autobahn hindurchführt. Östlich parallel zu dieser Straße verläuft eine weitere Hauptstraße, die 200 m östlich der Autobahnbrücke ebenfalls die Autobahn unterquert. Direkt südlich dieses Autobahntunnels zweigt ein kleiner und kurzer Fahrweg zum Damm des Flusses ab (> N 46° 13' 16.0'', E 09° 02' 51.0''). Von diesem Damm führt ein Trampelpfad durch das Ufergehölz zum Fluss.

Hiernach, kurz 200 m vor der Mündung der Moesa in den Ticino, soll noch eine Stufe, die rechts gefahren werden kann, folgen.


Hinweis: Die Infos sind weitgehend von der letzten Befahrung am 24. Mai 2009. Die Befahrung erfolgte an diesem Tag erst ab E-Werk Norantola und bis nach San Vittore. Die Fotos sind aus verschiedenen Jahren und stellen zumeist, wenn nicht anders erwähnt, einen mittleren oder nicht ganz mittleren Wasserstand dar. Ab E-Werk Norantola konnte die Moesa bis nach San Vitorre, mit Ausnahme der Brückenbaustelle, durchgehend befahren werden. Der Blockwurf unter der Autobahnbrücke wurde ebenfalls umtragen.

Infos und Fotos von Mathias Dieckmann.



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