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Lutzbach


Vorarlberg / Österreich


Ein recht unbekannter aber dennoch lohnender Fluss im äußersten Westen von Österreich.

20 Kilometer östlich von Liechtenstein bzw. 50 Kilometer südlich von Bregenz, und damit ein wenig abseits der üblichen Paddelreviere, liegt der Lutzbach. Der Fluss entspringt in bis zu 2700 m hohen Bergen, durchfließt das Große Walsertal (s. Bild unten) und mündet schließlich nordwestlich von Bludenz in den Fluss Ill.

Bedingt durch einen großen Staudamm nach der Hälfte des Gesamtlaufes des Lutzbaches ist dieser lediglich auf seiner ersten Hälfte befahrbar. Die schwer zugängliche Waldschlucht unterhalb des Stausees ist meist völlig ohne Wasser.

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Von der Oberen Bregenzer Ache zum Oberen Lutzbach sind es über den Pass Faschinajoch lediglich 20 Kilometer, so dass sich im Frühjahr und im Frühsommer evtl. eine Kombination dieser beiden Flüsse anbietet.

Im DKV-Führer für Zentraleuropa (Auflage 2000) wird auf eine mautpflichtige Straße auf der Fahrt zur Einstiegstelle (s. Bild rechts) hingewiesen. Diese existiert nicht mehr.

Da sich auf dem Obersten Lutzbach eine 300 m lange schwierige Wildwasserstrecke befindet (WW IV-V), wird oft erst unterhalb dieser Strecke, die Fahrt begonnen und eine hier später folgende 200 m lange schwere Wildwasserstrecke (WW IV-V) umtragen.

Der nächstgelegene Campingplatz befindet sich am Südufer des oben genannten Stausees. Ein Pegel ist über das Internet nicht abrufbar.

Übrigens der im DKV-Führer nachfolgend genannte und 25 km südlich vom Lutzbach gelegene Litzbach ist hinsichtlich eine Befahrung nicht lohnenswert.


Abschnitt:

Oberster Lutzbach


Zufluss Mantonabach - Brücke oberh. Buchboden

Länge und Schwierigkeit:

1,3 km WW III-IV u. IV-V

DKV-km:

km 21,6 - km 20,3

Befahrbarkeit:

bis Juni

Landschaftsbewertung:

2


Wer vom großen Stausee kommend flussaufwärts fährt, muss 3-4 Kilometer oberhalb von Garsella, noch bevor die Straße nach Norden steil in Richtung Faschinajoch ansteigt, rechts zum Weiler Buchboden abzweigen. In Buchboden dann rechts halten.

Nach wenigen hundert Metern zweigt scharf rechts eine kleine Straße zum Fluss hinab. Wer hier abzweigt, erreicht kurz darauf an einer Brücke (>
N 47° 14' 40'', E 09° 57' 35'') die Einstiegstelle des Oberen Lutzbaches. Wer an der Abzweigung jedoch weiter fährt, trifft nach ca. 500 m automatisch wieder auf den Fluss und auf eine hier befindliche Straßenbrücke, die Einstiegstelle des Obersten Lutzbaches..

Unterhalb dieser oberen Brücke, rechtsufrig befindet sich eine kleine Sägerei, beginnt der 300 m lange schwerste Teil des Obersten Lutzbaches (WW IV-V). Dieser sollte auf jeden Fall vor einer Befahrung, auch hinsichtlich möglicher Bäume, eingehend erkundet werden! Das meiste kann dabei von der Straße ersehen werden. Da sich der Fluss jedoch immer weiter in eine kleine Schlucht einschneidet, ist einiges jedoch nicht zu erkennen. Dann bleibt einen evtl. nichts anderes übrig, an einigen Stellen die steile Böschung etwas hinunterzuklettern.

Nach der Besichtigung fährt man über die Brücke und auf der anderen Flussseite noch einige hundert Meter flussaufwärts. Nach nicht ganz einem Kilometer wird dann am Zufluss des Matonabaches die übliche Einstiegstelle (> N 47° 14' 42'', E 09° 58' 33'') des Obersten Lutzbaches erreicht.

Der schmale Fluss weist zunächst schnelle Strömung und verblocktes Wasser auf (WW III-IV). Einige Stellen sind auch hier schon nicht ganz einfach - vor allem wenn ein Baum teilweise quer liegt (s. Bild unten). Alles ist aber noch weitgehend offen und rechtzeitig erkennbar.

Nach der Unterfahrung der Straßenbrücke geht es dann auf 300 m richtig zur Sache: Durchweg starke Verblockung, enge Durchfahrten, starkes Gefälle, Abfälle, kräftige Walzen (WW IV-V).

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Auf den ersten 50 m ist das Gefälle noch nicht ganz so stark (s. Bild rechts). Danach nimmt das Gefälle zu, das Flussbett wird teilweise enger und unübersichtlicher.

Vieles ist wegen den hohen Felsen und den engen Kurven nicht auf Anhieb vom Kajak aus zu sehen. Kehrwasser gibt es nur sehr wenige und wenn, dann sind diese sehr klein.

Ein 400 m langes, weiträumiges Umtragen dieser kleinen Schluchtstrecke ist über die am rechten Ufer verlaufende Straße möglich.


Abschnitt:

Oberer Lutzbach


Brücke oberh. Buchboden - Brücke Garsella

Länge und Schwierigkeit:

7,4 km WW III, II (u. IV-V)

DKV-km:

km 20,3 - km 12,9

Befahrbarkeit:

bis Juni

Landschaftsbewertung:

2


Wer die vorgenannten Schwierigkeiten des Obersten Lutzbaches vermeiden möchte, beginnt erst an der ersten kleinen Straßenbrücke, wenige hundert Meter unterhalb von Buchboden, die Wildwassertour (Anfahrt siehe oben).

Bis zur Ausstiegstelle kurz nach Garsella folgt, mit einer Ausnahme, Wildwasser im Schwierigkeitsgrad zwischen WW III und II (s. beide Bilder unten). Insgesamt nehmen die Schwierigkeiten langsam vom Einstieg zum Ausstieg ab. Zwischendurch gibt es aber immer wieder etwas schwierigere, zumeist wuchtige Teilstücke. Abgesehen von der vorgenannten Ausnahme kann vom Kajak alles rechtzeitig erkannt werden. Die Natürlichkeit der umgebenden Landschaft und Flussufer nimmt zum Ende etwas ab.

Nach ungefähr einem Kilometer nach Fahrtbeginn auf dem Oberen Lutzbach heißt es dann aufpassen. Der Fluss fließt zunächst noch durch ein offenes Tal (s. Bild oben), dann verengt sich sehr schnell das Flussbett. Links schiebt sich eine 4 m hohe senkrechte Felswand in die Strömung, rechts rückt eine mit Felsen durchsetzte Böschung an den Fluss (s. Bild unten).

Hier muß die Fahrt unterbrochen werden. Es folgt auf 200 m eine sehr schwere, stark verblockte, kurvenreiche und im Mai 2005 mit vielen querliegenden, gefährlichen Bäumen versehene Blockstrecke (WW IV-V). Wer vor hat, diese Strecke zu fahren, sollte diesen Abschnitt sehr gründlich zuvor besichtigen!

In der Regel wird dieser Abschnitt jedoch umtragen. Hierzu sollte vor der linken, oben erwähnten Felswand das Kehrwasser angefahren werden. Von hier können die Kajaks die Böschung zu einem oberhalb liegenden Forstweg hinaufgetragen werden. Diesem Forstweg 150 m weit flussabwärts bis zu einer Brücke folgen. Hier kann dann je nach Lust oder Können der Einstieg gewählt werden.

Im Bereich der Brücke und insbesondere 50 m Meter oberhalb ist der Fluss noch stark verblockt mit engen Durchfahrten in einem nur 3-5 Meter breitem Flussbett (WW III-IV). Wem dieses zu schwer ist, setzt erst an der Brücke bzw. direkt danach ein.

Rechts neben der Brücke befindet sich eine Schwefelquelle und ein kleiner überdachter Picknickplatz. Wer das Stück vor der Brücke noch mitnehmen will, trägt das Kajak auf einem kleinen Trampelpfad am Picknickplatz vorbei zum Fluss. Hier ist der Fluss zunächst auf wenige Meter noch recht breit und übersichtlich (s. Bild unten).

In der direkt darauffolgenden scharfen Linkskurve beginnt dann die kurze, enge Blockstrecke.

Bald darauf öffnet sich das Flussbett wieder. Im weiteren Verlauf fließt der Lutzbach teilweise auch durch Kiesbette. Dennoch bleibt auch hier der Fluss interessant, da der Lutzbach auch hier ein relativ gutes Gefälle aufweist und damit eine gute Strömung hat und ab und zu auch schöne wuchtige Wellen bildet.

Gelegentlich finden sich hier auch verblockte Schwallstrecken (s. Bild oben; WW III).

Ungefähr 6 Kilometer nach der Brücke an der Schwefelquelle wird die Straßenbrücke von Garsella erreicht. Hier befindet sich am linken Ufer auch eine Pegelanlage. Da hier und auch schon etwas früher die Ufer reguliert sind, bietet sich ein besserer Ausstieg 100 m weiter an einem rechten Zufluss an.

Direkt hinter dem Zufluss befindet sich oberhalb der Böschung unter einem hohen altem Baum eine gute Möglichkeit auf einer größeren Fläche (> N 47° 13' 34'', E 09° 52' 26'') Fahrzeuge abzustellen. Die schmale, relativ unauffällige Zufahrt liegt zwischen zwei Häusern und taucht auf der Fahrt mit dem Auto von der Pegelbrücke flussabwärts recht plötzlich auf. Wer hier abzweigt erreicht nach 40 m den alten Baum. Der kleine Fahrweg endet nach weiteren 50 m an dem Sportplatz der Gemeinde.


Hinweis: Alle Fotos und Infos basieren auf den 27. Mai 2005. Der Obere Lutzbach hatte an diesem Tag einen mittleren Wasserstand. Die 200 m lange IV-Ver-Strecke wurde umtragen. Auf den übrigen Teilen des Oberen Lutzbaches war alles durchgehend fahrbar. Der Oberste Lutzbach wurde lediglich erkundet.

Bild Nr. 2 u. 4 von Reinhard Böling

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