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Lech


Tirol / Österreich


Der Lech ist einer der größten Gebirgsflüsse der österreichischen Alpen. Bekannt ist der Lech insbesondere als leichter Wildwasserfluss und als sportlicher Wanderfluss. Er verläuft auf diesen Abschnitten weitgehend unverbaut in einem breiten Trogtal und bietet während einer Befahrung immer eine herrliche Aussicht auf das umgebene Gebirgspanorama.

Der Lech liegt im äußersten Nordwesten des Bundeslandes Tirol und wird von Deutschland zumeist über die Autobahn A 7, Ulm - Kempten, und dann weiter über die B 309 bzw. B 314, Nesselwang - Reutte, angefahren.

Der Lech entspringt östlich von Bludenz in Bergen von bis zu 2700 m Höhe und fließt dann ab dem bekannten Wintersportort Lech durch zwei tief eingeschnittene, kaum zugängliche Schluchten (siehe Bild unten).

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Diese beiden Schluchten werden nur selten befahren. Die wildwassertechnischen Schwierigkeiten liegen auf diesen 7 und 6,5 Kilometer langen Abschnitten immerhin bei WW V-VI.

Da hier einige Syphone lauern, einige Stellen zu Umtragen sind und ein Fahrtabbruch zwischendurch faktisch nicht möglich ist, werden die Lechschluchten nur von sehr erfahrenen Paddlern in Verbindung mit Kennern der Schluchten befahren.

Einen interessanten und lohnenden Blick auf das, was oben in den Schluchten die Paddler erwartet, hat man von einer Brücke 3 Kilometer oberhalb von Steeg.

Ab Steeg weitet sich dann das Tal und die Schwierigkeiten gehen deutlich zurück. Ab hier pendelt der Lech in einem breiten Tal zwischen den Hängen der Allgäuer und der Lechtaler Alpen hin und her. Die umgebenen Berge erreichen hier Höhen von bis zu 2600 m Höhe.

Ab Steeg haben auch Normalpaddler, aber auch fortgeschrittene Anfänger im Wildwassersport, auf über 40 Kilometern Gelegenheit zu einer schönen Paddeltour.

Zumeist werden hier zwei Abschnitte gefahren. Idealerweise liegt genau zwischen diesen Abschnitten ein Campingplatz, der `Campingplatz Rudi´ (> N 47° 18' 55'', E 10° 29' 53''), sodass an einem Tag der obere und am nächsten Tag der untere Abschnitt - oder umgekerrt - gepaddelt werden kann. Der vorgenannte Platz liegt ca. 700 Meter nordöstlich der Straßenbrücke von Häselgehr direkt am linken Ufer des Lechs und wird bevorzugt von Paddlern besucht.

Spätestens am Wehr zwischen Weißenbach und Reutte, bei Flusskilometer 78, ca. 47 Kilometer unterhalb von Steeg, muß dann die Paddeltour beendet werden. Auf den nachfolgende rund 180 Kilometern bis zur Mündung in die Donau ist der Lech dann leider total verbaut.

Bis auf wenige Tage im Hochsommer, z. B. nach einer längeren Trockenperiode, ist der hier beschriebene Teil des Lechs das ganze Jahr fahrbar. Bis Anfang Juni, zur Zeit der Schneeschmelze, sind die Wasserstände zumeist noch höher, danach beginnt in der Regel die beste Zeit für eine Befahrung.

Der aktuelle Wasserstand und damit die Möglichkeit einer Befahrung des Lechs kann aktuell über das Internet bei www.tirol.gv.at/themen/umwelt/wasser/wasserkreislauf/wasserstand/hwpegel und dort beim Nordalpen-Pegel `Steeg-Lech´ abgefragt werden.

Nach der Website http://4-paddlers.com sind bei folgenden Pegelständen folgende Wasserstände auf dem Abschnitt ab Steeg zu erwarten: 280 cm = Niedrigwasser, 300 cm = Mittelwasser, 340 cm = Hochwasser.

Bei einer Befahrung des oberen Abschnittes bis Häselgehr mit offenen Canadiern ist zu beachten, dass sich bei einem Wasserstand von mehr als 290 cm an 2-3 Passagen recht hohe wuchtige Wellen bilden, die bei weniger Geübten durchaus die Möglichkeit einer Kenterung bergen.


Abschnitt:

Steeg - Camping Häselgehr

Länge, Schwierigkeit u. Gefälle:

20,5 km WW II (III-)

DKV-km:

km 225,4 - km 204,9

Befahrbarkeit:

ganzjährig

Landschaftsbewertung:

2


In Steeg befindet sich die übliche Einstiegstelle am nördlichen Ortsende am rechten Ufer.

Bei der Anfahrt dorthin kann man zunächst noch in Steeg an der Straßenbrücke mitten im Ort anhalten (> N 47° 14' 29'', E 10° 17' 34'') und hier einen kurzen Blick auf den am linken Ufer befindlichen Pegel werfen.

Von hier gehts dann weiter flussaufwärts bis zur nächsten Straßenbrücke im Ort, über die man auf die rechte Flussseite wechselt. Hier fährt man dann noch 500 m weiter flussaufwärts bis zu einer schrägen Rampe (> N 47° 14' 27'', E 10° 16' 58''), die ins Wasser führt und über die die Kajaks bequem ins Wasser gebracht werden können. Oberhalb dieser Einstiegstelle besteht aufgrund eines Fischschongebietes ein Befahrungsverbot.

Gleichmäßig schnelle Strömung, längere Strömungsabschnitte, einige Schwälle mit teilweise einigen höheren Wellen bietet dieser Abschnitt. Vom Boot aus ist alles gut erkennbar. Bei höheren, aber auch schon bei mittleren Wasserständen bilden sich in den Schwällen vereinzelnd sogar sehr wuchtige Wellen, an den Rändern kräftige Verschneidungen sowie auch einige, wenn auch wenige Löcher. Die schwersten Stellen können zumeist immer ein wenig umfahren werden.

Natürlich muß wie auf jedem Wildfluss immer mit Unvorhersehbarem gerechnet werden.

700 m hinter der Straßenbrücke von Häselgehr wird die Paddeltour dann zumeist am linken Ufer an dem dort befindlichen Campingplatz (> N 47° 18' 55'', E 10° 29' 53'') beendet. Wer hier nicht seinen Standort hat, kann auch 50 m hinter dem Camping an der Mündung eines kleinen Baches auf der Höhe eines Bauhofes die Fahrt beenden.

Hinweis: Die Infos zu diesem Abschnitt basieren auf die letzte Befahrung am 19. Mai 2009. Der Fluss hatte an diesem Tag einen mittleren Wasserstand. Der o.g. Pegel zeigte 295 cm an. Die Fotos Nr. 1, 2, 5 u. 6 dieses Abschnittes sind von diesem Tag. Die anderen Fotos sind aus früheren Jahren.

Infos und Fotos von Mathias Dieckmann


Abschnitt:

Camping Häselgehr - Weißenbach

Länge, Schwierigkeit u. Gefälle:

20,3 km WW I-II (III-)

DKV-km:

km 204,9 - km 184,6

Befahrbarkeit:

ganzjährig

Landschaftsbewertung:

2


Eine weitere, insbesondere auch bei Canadierfahrern beliebte Strecke ist der Abschnitt unterhalb dem Campingplatz von Häselgehr. Zunächst geht es wie oberhalb von Häselgehr weiter. Im Gegensatz zu der oberen Strecke verläuft hier der Fluss dann aber auf der zweiten Hälfte der Strecke in einem breiten Kiesbett. Öfters teilt sich hier der Lech in mehrere Flussarme. Man könnte denken, das man irgendwo in Kanada und nicht mitten in Europa ist.

Insgesamt ist dieser Abschnitt etwas leichter als der obere Abschnitt. Dieses resultiert insbesondere aus den größeren Abständen zwischen den etwas `schwereren´ Stellen und Passagen. Aber auch hier gibt es den einen oder anderen kräftigen Kies- oder Geröllbankschwall.

Auch wenn im Prinzip die Schwierigkeiten hier gering sind, sollte der Fluss nicht unterschätzt werden. Insbesondere nach einem stärkeren Hochwasser oder nach evtl. Baumaßnahmen am Ufer kann aus einer harmlosen Stelle plötzlich auch eine etwas schwierigere oder sogar gefährliche Stelle werden.

So taucht 1,5 Kilometer unterhalb des Campingplatzes von Häselgehr am rechten Ufer unvermittelt eine Prallwand auf, vor der mehrere senkrechte Eisenträger hervorragen und sich manchmal auch gerne angeschwemmte Bäume versammeln. Bei schneller Strömung daher möglichst großen Abstand von dieser Wand halten und ggf. lieber noch einmal eine Ehrenrunde im gegenüberliegenden Kehrwasser machen. Notfalls kann man aber auch die Stelle am linken Ufer umtragen.

Der kräftigste Schwall und die zugleich schwerste Stelle (WW III-) auf dem unteren Abschnitt des Lechs befindet sich kurz unterhalb der Brücke von Stanzach, d.h. 9,6 Kilometer unterhalb des Campingplatzes von Häselgehr.

Hier wartet auf der rechten Hälfte des Flusses, bedingt durch eine Felsrippe, eine mächtige Walze auf den ahnungslosen Paddler. Links gibt es aber eine leichte Durchfahrt. Bei Niedrigwasser sieht die Situation hier etwas anders aus. Dann wird hier das ganze Wasser auf nur 2-3 Meter am rechten Rand zusammengepresst und es entsteht hier ein wuchtiger aber fahrbarer Schwall mit hohen Wellen.

Danach wechselt der Charakter der Flusses und der Lech mäandriert durch eine herrlich wilde Kiesbanklandschaft mit vielen, teilweise auch unfahrbaren Seitenarmen und Inseln (siehe Bild oben). Auch hier gibt es noch gelegentlich die eine oder andere Übungsstelle, wie Kehrwässer, Schwälle und kleinere Surfwellen.

Die Tour auf dem unteren Lech kann je nach Ausdauer und Lust irgendwo an einer geeigneten Stelle beendet werden. Die den Fluss begleitende Straße B 198 verläuft in größeren Abständen immer wieder in der Nähe des Flusses. Oft wird in Weißenbach am rechten Ufer (> N 47° 26' 25'', E 10° 38' 47'') unter der Riedener Brücke die Paddeltour beendet. Weiter als bis nach Weißenbach wird aber nur selten gepaddelt.

Ein Film über eine Canadierfahrt auf dem Abschnitt ab Häselgehr findet man hier.



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