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Lahn

Mittelhessen / Deutschland

Ein sehr beliebter und fast ganzjährig befahrbarer gemächlich fließender Wanderfluss.

Der landschaftlich reizvolle Wanderfluss ist auch für ungeübte Paddler und Familien geeignet. Vor Ort bieten viele Verleiher die Möglichkeit einen Canadier zu leihen. Die Strömung ist auf dem Mittel- und Unterlauf der Lahn kaum wahrnehmbar. Zahlreiche Schleusen im Mittellauf, die per Hand bedient werden müssen, und die schöne Landschaft vermitteln einen bleibenden Eindruck.

Die Lahn entspringt östlich von Siegen in 628 m Höhe des Rothaargebirges, fliesst an den Städten Marburg, Giessen, Wetzlar, Weilburg und Limburg vorbei und mündet nach 242 Kilometer südlich von Koblenz in den Rhein.

Der Oberlauf bis Marburg/Giessen ist meist nur im Frühjahr befahrbar. Der Unterlauf ab kurz vor Limburg wird auch von Motorbooten befahren. Am interessantesten dürfte daher der Mittlere Abschnitt zwischen Marburg/Giessen und Limburg sein. Auf diesen 100 Kilometern mit ca. 25 offiziellen Ein- bzw. Ausstiegstellen kann je nach Anzahl der Paddeltage, der gewählten Übernachtungsart (Campingplatz, Pension …) , Art des Umsetzens (Bahn, Auto, Rad …) der entsprechende Teilabschnitt gewählt werden.

Aufgrund des früheren Schiffahrtsverkehr sowohl flussabwärts als auch flussaufwärts befinden sich auf dem Mittel- und Unterlauf viele Schleusen. Die Strömung zwischen diesen Schleusen ist äußerst gering, oft nicht wahrnehmbar. Leider wurden damals auch die Ufer überwiegend reguliert., d.h. verändert und teilweise auch mit Steinen befestigt. Inzwischen sind die Ufer überwachsen, dennoch fällt einem manchmal das an manchen Ufern oft recht gradlinig wirkende Ufer auf. Entschädigt wird dieses jedoch von der zumeist bewaldeten Hügellandschaft jenseits des Flusses.

Die Ein- und Ausstiegstellen und auch mögliche Rastplätze sind aus Naturschutzgründen vorgegeben. Vor Ort stehen hier Informationstafeln. Im Internet sind hierzu weitere Informationen und auch Verleiher von Canadiern zu finden. Wer die Paddeltouren geschickt plant und die Ein- und Ausstiege in die Nähe von Bahnhöfen legt, kann bequem mit dem Zug umsetzen. Die Züge fahren am Wochenende im Lahntal jede Stunde.

Neben den gelegentlichen Schleusen, die im Mittellauf per Hand selber bedient werden müssen, gibt es eine weitere Besonderheit auf diesen Abschnitt, den Schifffahrtstunnel bei Weilburg. Hier wurde für den früheren Schifffahrtsverkehr auf der Lahn eine Flussschleife mit einem Tunnel abgekürzt. Ein besonderes und vor allem einmaliges Abenteuer hier durch einen Berg zu paddeln! Unten wird daher der Abschnitt mit dem Schifffahrtstunnel beschrieben.

Normalerweise können alle Schleusen auch umtragen werden. Bezüglich Kajakfahrer ist auf eine Besonderheit hinzuweisen. Der o.g. Tunnel endet direkt an einer Schleuse. Das Aussteigen zum Bedienen der Schleuse ist hier vom Wasser aus nur über eine senkrechte Leiter möglich. Dieses ist von einem offenen Canadier sicherlich kein Problem, von und in ein kippeliges schmales Kajak schon eher. Als Kajakfahrer sollte man daher hier möglichst noch vor der Einfahrt in den Tunnel auf Paddler in anderen Fahrzeugen warten, die dann das Hochklettern auf der Leiter übernehmen können.

Abschnitt:

Weilburger Schifffahrtstunnel u. danach

Löhnberg - Fürfurt

Länge und Schwierigkeit:

12,6 km Zahmwasser

DKV-km:

km 36,2 - km 50,8

Befahrbarkeit:

ganzjährig

Landschaftsbewertung:

2-3+

Nachfolgend handelt es sich nur um eine mögliche Abschnittsbildung für eine Tagespaddeltour. Auch oberhalb und unterhalb dieses Teilabschnittes befinden sich lohnende Teilabschnitte die individuell eingeteilt werden können.

Die Fahrt durch den einzigen Schifffahrtstunnel Deutschlands mit ca. 200 m Länge ist sicherlich der Höhepunkt auf dieser Tour. Aber auch drei Schleusen, eine schöne Landschaft und natürlich auch die Möglichkeit, in 13 Minuten mit dem Zug wieder an der Einstiegstelle sein zu können, machen den Reiz dieser Strecke aus.

Da der im Jahre 1847 erbaute Schifffahrtstunnel 2 Kilometer des Flusses abkürzt, ist dieser Teilabschnitt nicht 14,6 sondern nur 12,6 Kilometer lang und auch für ungeübte Paddler gut in 4-5,5 Stunden (einschließlich Schleusen, zuzüglich Pausen) zu bewältigen.

Zum Einstieg in Löhnberg können die Fahrzeuge kurz zum Abladen auf der Höhe des Bahnhofes zu der offiziellen Einstiegstelle am rechten Lahnufer gefahren werden (> N 50° 30' 33'', E 08° 16' 29''). Später sollten die Fahrzeuge auf den nahe liegenden P+R-Parkplatz am Bahnhof abgestellt werden.

Kurz nach dem Einstieg folgt auch schon ein 2 m hohes und sehr breites Schrägwehr. Zum Schleusen oder ggf. auch zum Umtragen über die Schleuseninsel muss direkt auf die linke Flussseite gepaddelt werden und hier am Ufer bzw. auf der Schleuseninsel angelegt werden (bzgl. Schleusenvorgang siehe unten). Da die Lahn außer bei höheren Wasserständen hier so gut wie keine Strömung hat, ist dieses Nahe des Wehres kein Problem (Bild unten: Blick zurück auf das Wehr, die Schleuseninsel und die Schleuse)..

Danach geht's dann auf drei Kilometer ohne weitere Besonderheiten bis nach Weilburg (s. Bild oben). Hier wird dann direkt nach der Eisenbahnbrücke auch die auffällige Tunneleinfahrt sichtbar (s. Bild unten). Notfalls kann man hier auch am rechten Ufer noch einmal anlegen. Kurz vor der Tunneleinfahrt befinden sich auch mehrere Bootsverleiher.

Die gradlinige Tunneldurchfahrt (s. Bild oben) ist eigentlich einfach zu befahren, da auch hier die Strömung fast nicht wahrnehmbar ist. Ganz am Ende wird das Licht der Tunnelausfahrt sichtbar. Bei hellem Wetter ist in dem Tunnel immerhin noch so viel zu erkennen, dass man nicht aus Versehen die Tunnelwände anfährt.

Am Ende des Tunnels muss dann vor dem Tor gewartet werden, bis jemand aus der eigenen oder einer anderen Gruppe die Schleusentore betätigt. Bei dieser Schleuse /s. Bild unten) handelt es sich um eine Doppelschleuse da hier ca. 4,60 m Höhe abgebaut werden müssen.

Nachdem auch diese Schleuse bewältigt wurde mündet der Kanal wieder in die Lahn. Der Fluss hat hier zum ersten mal und daher auffällig sogar etwas Strömung. Schon bald lässt die Strömung aber wieder nach.

Nach rund drei weiteren Kilometern taucht dann am rechten Ufer der Campingplatz Odersbach auf. Direkt danach macht die Lahn vor einer Hügelkette eine scharfe Linkskurve. Hier befindet sich am linken Ufer die einzige große Kiesbank auf diesem Teilabschnitt. Ein sehr schöner Rastplatz, wenn hier das Anlegen erlaubt wäre.

Hiernach fliesst die Lahn bis zum Ausstieg überwiegend durch ein schönes Waldtal. Zeitweise begleitet hier nur ein Radweg am linken Ufer den Fluss.

Bald danach folgt dann jedoch noch das Wehr von Kirschhofen, deren Schleusenkanal (s. Bild unten) rechts liegt

Drei Kilometer nach der Schleuse folgt am linken Ufer noch der Campingplatz von Gräveneck.

Nach weiteren zweieinhalb Kilometern werden schließlich in der Ferne die Häuser von Fürfurt, die Wehrkrone und die Schleuseninsel sichtbar. 150 m vor dem Beginn der Wehrkrone kann linksufrig bequem die Paddeltour beendet werden.

50 m vom Fluss entfernt befindet sich der Bahnhof (> N 50° 25' 50'', E 08° 15' 12'') und auch eine Gaststätte, wo diejenigen warten können, bis der Fahrer mit dem Zug nach Löhnberg gefahren ist und anschließend das Auto nach Fürfurt gebracht hat.

Zum Übernachten bieten sich die beiden Campingplätze in Odersbach und Weinbach-Gräveneck an.

Km*

Gemeinde

Ein-/Ausstiegstelle

Bahnhof

Camping

36,2

Löhnberg

Löhnberg-Bahnhof

E/A rechts

X

36,3

links Schleuse

38

Weilburg

Ahausen-Brücke

E/A links

39,4

Bootsverleih

E/A rechts

X

39,5

links Einfahrt in den Schiffahrtstunnel,
direkt danach Doppelschleuse

44

Odersbach

Camping

E/A rechts

X

45,3

48,5

Weinbach

Gräveneck-Camping

Rast links

X

X

50,8

Fürfurt-Bahnhof

E/A links

X

51

Rechts Schleuse Fürfurt

* Bei Weilburg verkürzt der Schifffahrtstunnel die Länge des Flusses um 2 Kilometer.

Da beim Schleusen immer wieder Missverständnisse entstehen, hier eine kurze Beschreibung eines typischen Verlaufes beim Schleusen per Hand:

1. Ein oder zwei Freiwillige (`Schleuser´) verlassen das Boot direkt vor der Schleuse.
2. Flussabwärts liegendes Tor
und die beiden Schotten in dem Tor schließen.
3. Flussaufwärts liegende Schotten öffnen.
4. Wasser tritt langsam in die Schleuse ein, der Wasserspiegel in der Schleuse steigt.
5. Wenn der Wasserspiegel in der Schleuse mit dem des flussaufwärts liegenden identisch ist, flussaufwärts liegendes Tor öffnen (hier reicht es meistens nur einen Flügel zu öffnen).
6. Boote einfahren.
7. Flussaufwärts liegendes Tor
und die beiden Schotten schließen.
8. Flussabwärts liegende Schotten öffnen.
9. Der Wasserspiegel in der Schleuse fällt langsam.
10. Wenn der Wasserspiegel in der Schleuse mit dem des flussabwärts liegenden identisch ist, flussabwärts liegendes Tor öffnen (auch hier reicht es meistens nur einen Flügel zu öffnen).
11. Boote verlassen die Schleuse.
12. `Schleuser´ besteigen wieder das Boot.

Hinweise: Normalerweise kann man immer direkt vor der Schleuse an einem Anlegesteg und/oder einer Treppe anlegen und aussteigen und direkt nach der Schleuse wieder ins Boot einsteigen. Die beiden Schotten werden i.d.R. über Handkurbeln, die sich auf den beiden Torflügeln befinden, die beiden Flügeltüren des Tores durch Drehen einer großen Stange neben dem Schleusentor bewegt. Bitte immer nachschauen, ob wirklich alle Tore und Schotten geschlossen sind!

Hinweis: Alle Fotos und Infos basieren auf den 05. Mai 2013 und sind von Mathias Dieckmann. Bis auf die Wehre bzw. den Schleusen war alles durchgehend befahrbar.

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